Erstes offiziell anerkanntes PIMS “Consenter”

Die im April 2025 in Kraft getretene Einwilligungsverwaltungsverordnung (EinwV) soll die Flut an lästigen Cookie-Bannern reduzieren. Viele Internetnutzer empfinden diese Banner als störend und wenig zielführend. Abhilfe sollen Personal Information Management Systeme (PIMS) schaffen. Auf Basis des § 26 Abs. 2 des Telekommunikation-Digitale-Dienste-Datenschutz-Gesetzes (TDDDG) können Dienste zur Einwilligungsverwaltung entwickelt werden. Die Idee dahinter: Statt auf jeder Website neu zuzustimmen, speichert ein PIMS die Präferenzen und übermittelt sie automatisch. Diese Dienste werden von der Bundesdatenschutzbeauftragten (BfDI) geprüft und zugelassen. Nun könnte neue Bewegung in das Thema kommen.
 
Am 17.10.2025 wurde mit „Consenter” das erste PIMS offiziell anerkannt. Entwickelt wurde das Plug-in von der Berliner Legal-Tech-Firma Law & Innovation Technology, deren Team eng mit Forschungseinrichtungen wie der Universität der Künste Berlin (UdK), dem Einstein Center und dem Alexander-von-Humboldt-Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG) verwoben ist.
Ob PIMS wirklich den Durchbruch in der Praxis schaffen, ist noch ungewiss. Sie stehen vor einigen Herausforderungen.
 
1.     Website-Betreiber sind nicht daran gebunden die Einwilligungssignale der PIMS zu respektieren. Ähnliche Projekte wie „Do Not Track“ sind in der Praxis gescheitert.
2.     Große Browser-Hersteller haben bisher kein Interesse an PIMS gezeigt. Möglicherweise spielen hier Interessenkonflikte eine Rolle.
3.     Die reine Verwaltung von Einwilligung stellt datenschutzrechtlich kein Problem dar. Unsicherheit besteht allerdings in Bezug auf die Vorab-Bestimmung des jeweiligen Verantwortlichen. Dieser muss dem Betroffenen vor Abgabe der Einwilligung bekannt sein.
 
Unser Rat: Beobachten Sie die Entwicklung, insbesondere, ob eine kritische Marktdurchdringung erreicht wird, weitere PIMS zugelassen werden und die Browser-Hersteller mitziehen. Bis dahin gilt leider: Cookie-Banner bleiben der Standard.